Stiebel Eltron zieht positive Bilanz aus Nachfrageschub nach Wärmepumpen

4.12.2023
Stiebel Eltron Wärmepumpen-Hersteller

Stiebel Eltron, Heizungs- und Wärmepumpenhersteller mit Sitz in Holzminden, beschäftigt sein Hauptwerk 24 Stunden am Tag, um die nahezu unbegrenzte Nachfrage nach Wärmepumpen zu befriedigen, die Deutschland braucht, um sich vom russischen Gas zu lösen.

Doch Lieferengpässe, Arbeitskräftemangel und steigende Energiekosten machen das nahezu unmöglich.

„Ich arbeite seit 25 Jahren hier und habe noch nie so stark schwankende und hohe Materialpreise erlebt“, sagt Kai Schiefelbein, der Betriebsleiter des Unternehmens.
Durch den Krieg in der Ukraine wurden die Lieferketten, die bereits durch die Covid-19-Pandemie massiv überlastet waren, weiter beschädigt.
Die Kosten für Rohstoffe sind exorbitant gestiegen, so zum Beispiel Kuper, welches elementar in der Herstellung von Kühlwasserrohren ist.
„Wir haben Prozessoren, die normalerweise 42 Cent kosten, für 45 Euro gekauft“, sagt Schiefelbein und zeigt auf ein winziges Bauteil an einem halb montierten Gerät.

Trotzdem ist der Nachfrageschub für das Unternehmen ein Glücksfall.

Nachdem das Unternehmen bereits im Vorjahr 50.000 Wärmepumpen verkaufte, gehen sie dieses Jahr von 30.000 Geräten mehr aus. Auch der Umsatz wird voraussichtlich 1 Milliarde Euro erreichen.

Die industrielle Zukunft Europas wird von vielen düster vorausgesehen, doch Schiefelbein sieht das anders. Sein Aufenthalt in China, als Leiter einer Stiebel-Eltron-Fabrik, hat ihm eine “halb-asiatische” Einstellung zum Handeln eingebracht.
„Dies sind einfach die Bedingungen, mit denen wir konfrontiert sind“, sagte er.
„Und unsere, vor allem aber meine Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass die Menschen ihre Arbeitsplätze behalten und dass das Unternehmen weiter wächst.“

“Dazu gehört auch die Rekrutierung von Mitarbeitern aus dem Ausland.“
Seit 2015 hat sich der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund im Unternehmen verdreifacht, so Rebecca Knauer, die Leiterin der Personalabteilung des Unternehmens.
Vor kurzem hat das Unternehmen ukrainische Flüchtlinge angeworben, den Großteil über persönliche Netzwerke.
Mitarbeiter, die Neuankömmlinge bei sich aufgenommen hatten, empfahlen sie dem Unternehmen, das unter den 2.500 Mitarbeitern in Deutschland Freiwillige für Übersetzungsarbeiten suchte.

Quelle: Euractiv.com

Bild: Stiebel Eltron

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