UK schaut nach Frankreich: Wachsender WP-Markt führt nicht zu sinkenden Preisen

4.12.2023
UK Wärmepumpe Preis

Die Regierung des Vereinigten Königreichs plant mit dem massenhaften Einsatz von Wärmepumpen und geht davon aus, dass die Kosten sinken werden, sobald der Markt wächst. Neue Erkenntnisse aus Frankreich zeigen jedoch, dass dies nicht der Fall sein könnte.

Die britische Regierungspolitik basiert auf der Annahme, dass die Kosten für Wärmepumpen bis 2025 um 25% bis 50% sinken und bis 2030 die Preise auf dem Niveau von Gasbrennern sein werden. In Großbritannien liegen die durchschnittlichen Installationskosten einer Wärmepumpe bei etwa 10.000 £, während der Austausch eines normalen Kessels 1.500 £ kostet.

Angaben der Energy and Utilities Alliance (EUA) zufolge liegen die durchschnittlichen Installationskosten für Wärmepumpen in Frankreich bei 11.000 £ und somit ähnlich hoch wie auf der Insel. Jedoch wurden in Frankreich im letzten Jahr 540.000 Wärmepumpen verkauft und installiert, was mehr als das Zehnfache der 50.000 installierten Wärmepumpen im Vereinigten Königreich ist. Somit lässt sich darauf schließen, dass höhere Stückzahlen nicht die Kosten senken – oder zumindest nicht in dem Ausmaß, in dem es sich die britische Regierung vorstellt.

„Die Franzosen haben ein Loch in die Politik der britischen Regierung gerissen. Die Erfahrungen der Franzosen zeigen, dass ein höherer Absatz von Wärmepumpen nicht zu einer massiven Senkung der Kosten führt. Die von BEIS prognostizierten Einsparungen sind einfach aus der Luft gegriffene Zahlen. Auf der anderen Seite des Ärmelkanals haben wir reale Erfahrungen gemacht: 537.000 Wärmepumpen wurden im letzten Jahr installiert, und das zu ähnlichen Kosten wie im Vereinigten Königreich, wo wir 50.000 Stück verkauft haben.“
erklärte Mike Foster, Geschäftsführer der EUA.

Foster weiter: „Boris Johnson hat das Ziel ausgegeben, bis 2028 600.000 Wärmepumpen zu installieren, bis 2025 die Kosten um 25-50 Prozent zu senken und bis 2030 die Gleichstellung mit einem Gaskessel zu erreichen. Dafür hat er öffentliche Gelder in Subventionen gesteckt, die Mehrwertsteuer auf Wärmepumpen abgeschafft und den Herstellern von Heizkesseln mit Geldstrafen gedroht, wenn sie seine Ziele nicht erreichen. Doch sein eigenes Beratungsgremium hat davor gewarnt, dass die Betriebskosten von Wärmepumpen höher sind als die von Gaskesseln, und nun zeigt sich, dass die angebliche Kostenreduzierung genau das ist: ein Mythos.“

„Es ist an der Zeit, dass der neue Premierminister, wer auch immer das sein wird, den Reset-Knopf drückt. Es ist an der Zeit, zuzugeben, dass die bisherige Politik nur heiße Luft war. Und es ist an der Zeit, unsere Gasnetze dringend auf Wasserstoff umzustellen, damit die britischen Haushalte erschwinglich warm bleiben, ohne dem Klima zu schaden.”

Quelle: The Construction Index

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